Im Zuge der Umweltwochen informierten Schüler der Klasse MAS 10 (Anlagenmechaniker) mit ihren Powerpoint-Präsentationen am Mittwoch, den 02. März 2016 insgesamt 67 Schüler mit deren Lehrkräften aus verschiedenen anderen Klassen des gewerblichen Bereichs, die in ihrer Arbeitswelt bei Renovierungsarbeiten immer wieder auf dieses Material stoßen, über mögliche Gefahren bei dessen Bearbeitung bzw. Entsorgung. Bei den sich anschließenden Fragerunden stellt sich heraus, dass viele der Zuhörer kaum über Kenntnisse über dieses in der Natur vorkommende Mineral verfügten, sie also neu erworbenes Wissen aus der Veranstaltung mitnehmen konnten.
In vielen Häusern aus der Nachkriegszeit schlummern große Mengen von Asbest, denn zwischen 1950 und 1980 war Asbest gerne verbaut worden. Das Material war damals heiß begehrt, zumal es viele Vorteile bot: feuerfest, leicht, vielseitig zu bearbeiten, billig, elastisch, zugfest und fast nicht kaputt zu kriegen.
Allerdings ist Asbest seit 1993 in der BRD verboten. Der Grund: Das Material setzt bei Verwitterung oder Bearbeitung feinste Fasern frei, die für das Auge kaum sichtbar sind. Werden sie eingeatmet, dringen diese tief in die Lunge ein und setzen sich dort fest. Viele Arbeiter, die Asbest zwischen den 50er und 80er Jahren verbaut haben, sind Jahre später schwer erkrankt: an Asbestose, Lungenkrebs oder Rippenfelltumoren. Auch deren Familien litten unter den Fasern: etwa die Frauen, die die verstaubte Arbeitskleidung ihrer Männer waschen mussten. Alle Krankheiten, die durch Asbest verursacht werden, führen häufig zum Tod!
Lange bevor Asbest verboten wurde, war die Gefährlichkeit bekannt und in Studien nachgewiesen, allerdings lange nicht veröffentlicht worden. Seit den Achtziger Jahren wurde es aber kaum noch verwendet. Deshalb weiß auch kaum jemand noch, wie asbesthaltige Produkte aussehen und worin Asbest überall enthalten sein kann. Eine Übersicht über die wichtigsten Produkte, die früher häufig mit Asbest versehen wurden, sollte die Aufmerksamkeit wecken: die gewellten Dachabdeckungen aus Eternit, aber auch Fliesen für Bodenbeläge und Außenwände, Fliesenkleber, Abwasserrohre, Toaster, Blumenkübel und v.a. Nachtspeicheröfen.
Das große Problem heute: Asbest lässt sich mit dem bloßen Auge nicht sicher erkennen! Gerade Jüngere wissen daher kaum noch, wie asbesthaltige Produkte aussehen und worin die Gefahr bei der Bearbeitung besteht. Besondere Gefahren gehen von Spritzasbest aus, Eternit allerdings wird erst durch starke Verwitterung, Beschädigung oder Bearbeitung gefährlich. Dass bereits ein einmaliger Kontakt zu einer lebensbedrohlichen Schädigung der Lunge führen kann, war den meisten der Zuhörer unbekannt, sollte sie aber davon abhalten, selbst tätig zu werden, denn inzwischen sind Spezialfirmen im Einsatz, wenn es um die Entsorgung des gefährlichen Materials geht!
MAS 10