Auch dieses Jahr wurde wieder, ohne Scheu vor Blut und klaffenden Wunden, am Übungstag des Schulsanitätsdienstes in der BS Erlangen, gemeinsam geübt, gelernt und gelacht. Aufgrund der Nachfrage durch die Schulsanitäter, die letztes Jahr das realitätsnahe Üben bereits als sehr hilfreich empfanden, haben wir auch dieses Jahr an einem Samstag im April das Schulgebäude mit viel theoretischen aber auch praktischen Grundlagen der Notfallmedizin gefüllt.
Bis zur Mittagspause wurde fleißig gelernt, welche Richtwerte und Strukturen unser Körper als Wunderwerk der Evolution mit sich bringt und wie man beim Eintreffen am Einsatzort sofort strukturiert alle lebensnotwendigen Aspekte bei einem Patienten versorgt und stabilisiert. Wie es beim SSD der BS Erlangen so üblich ist, wird hierbei nicht nur auf den Einsatz der richtigen Instrumente wie Blutdruckmanschette und Co. Wert gelegt, sondern viel mehr auf Intuition, Humanität, Teamwork und Empathie. Schließlich ist jeder einmal Patient!
Besonders wertvoll ist immer wieder die schnelle Auffassungsgabe, das überdurchschnittliche Engagement und der mitgebrachte Wissensdurst der Schüler. So hebt sich der SSD auch dadurch ab, dass die Schüler anhand des internationalen Rettungsdienstschemas (ABCDE „Airway-Breathing-Circulation-Disabilities-Enviromantal Exposure“) vorgehen und dadurch deutlich über die Kompetenz eines klassischen Schulsanitätsteams hinausgehen. Dies ist nur dadurch möglich, dass die Schüler interessiert und diszipliniert arbeiten und Ihre Tätigkeiten reflektieren, stets kritikfähig sind und ohne Vorurteile aufeinander zugehen.
Die BS Erlangen hat nicht nur die Schwierigkeit, Azubis verschiedenster Fachrichtungen im SSD vereint zu haben, sondern auch verschiedenste Kulturen unter einem Dach zu integrieren. Im medizinischen Sinne des SSD sind wir daher besonders stolz, dass bei uns weder die Sprache, Hautfarbe noch die Kleidung eine Rolle spielt. Dies zeigt sich besonders wenn Situationen, ausgelöst durch Traditionen (z.B. Kreislaufkollaps in der Fastenzeit) keine Hürden darstellen, sondern mit Freu(n)den gemeistert werden! Wir freuen uns stets über neue interessierte Schüler, egal wie viel Vorwissen vorhanden ist oder welche Sprache gesprochen wird, denn Humanität ist international, genauso wie Lachen und das gibt es genügend bei uns!
Persönlich möchte ich mich von Herzen an dieser Stelle bedanken bei den ehemaligen Schüler, die keine noch so weite Anfahrt am Wochenende scheuen, um bei diesem einzigartigen Lernkonzept dabei sein zu können. Genauso ein großer Dank an unsere begleitenden Lehrerkräfte Herr Ebert und Herr Sokoliuk die vor Ort waren. Natürlich einen großen Dank: Herr Topinka, für das entgegengebrachte Vertrauen in die Schüler. Ohne unsere Supporter und Gründer des SSD, den ehemaligen Schülerinnen Ruth und Kadda könnten wir das alles natürlich auch heute nicht laufen lassen, zumal die beiden unsere besten und dramatischsten Schauspielerinnen sind! Und selbstverständlich vielen Dank an den Förderverein für die spendierte leckere Nervennahrung!
Wir alle, die anwesend waren, freuen uns schon sehr auf die nächste ausgiebige Gelegenheit mit Kunstblut und Action am SMV Wochenende üben zu können und hoffen auf viele neue interessierte Gesichter in unserer Runde!
Eure Pia vom Schulsanitätsdienst