Einen kulinarischen Höhepunkt stellten die Gastro-Werkstatttage der Berufsschule Erlangen, die Anfang Mai stattfanden, dar. Teilnehmer waren vier Berufsintegrationsklassen, die jeweils aus zehn bis vierzehn jungen Frauen und Männern bestanden. Diese stammen aus Syrien, Kurdistan, Eritrea, Äthiopien, Afghanistan und anderen Regionen. Selbst der amerikanische Doppelkontinent war vertreten.
Aufgabe der Teilnehmer war, ein aus drei bis vier Gängen bestehendes Menü zusammenzustellen. Dieses sollte überwiegend der Küche ihrer Heimat entspringen, aber doch eine Kleinigkeit aus Deutschland beinhalten.
Am ersten Tag beschäftigten sich die Schüler ausschließlich mit der Theorie. So wurden u. a. Einkauf, Kalkulation und Preisvergleich behandelt.
Der zweite Tag galt der geballten Praxis. Um den hygienischen Vorschriften Genüge zu tun, wurden alle entsprechend eingekleidet. Das Eindecken der Tische erfolgte den Regeln der europäischen Gastronomie gemäß. „Ganz nebenbei“ lernten die internationalen Nachwuchsköche die in Europa üblichen Benimmregeln und bei Tisch geltenden Sitten kennen.
Die jeweiligen Speisen bereiteten die Schüler weitgehend selbständig zu. Bei Bedarf leistete Herr Machauer ein wenig Unterstützung. Selbst Küchen- und Restaurantmeister, arbeitet der aus Nürnberg kommende Betriebswirt seit zwanzig Jahren in der Schulung Jugendlicher und Erwachsener. Seine internationalen Erfahrungen aus Frankreich, England, der Schweiz sowie vom afrikanischen Kontinent kommen ihm dabei ebenso zu Gute wie seine Deutschlandkenntnisse von Ost- bis Tegernsee.
Den „geladenen Gästen“, Lehrern, Betreuern und Begleitern der künftigen Küchenchefs, mundeten die internationalen Spezialitäten vorzüglich.
Rita Stadter-Bönig